„Wir pflanzen fürs Klima“
Mehrjähriges Sektionsprojekt in Kooperation mit Forstbehörde gestartet
Die Sektion packt für den Klimaschutz richtig mit an: Im Pulverdinger Wald, nahe der B10, soll eine 10.000 ² große Fläche wieder aufgeforstet werden. Zum ersten Großeinsatz waren am ersten Oktober-Wochenende gut 30 Helfer zusammengekommen, darunter viele aus der Jugend.
Konkret ging es zunächst darum, das Gelände frei zu machen und einen etwa 600 m langen Zaun zu errichten, der die jungen Bäume vor Wildverbiss schützen soll. Auch die ersten gut 600 Pflanz-Löcher konnten schon vorbereitet werden. So können bei der im Frühjahr vorgesehenen großen Aktion sofort Setzlinge eingegraben und parallel weitere Löcher erstellt werden. Insgesamt rund 2.000 nordamerikanische Tulpenbäume sind in enger Abstimmung mit der Forstbehörde zu pflanzen. Diese Laubbäume versprechen eine deutlich höhere Resistenz gegenüber dem zunehmend wärmeren und trockenen Klima in der Region, dem der vormals bestehende Wald zum Opfer gefallen war.
Den Kontakt zwischen dem Leiter des „Bereichs Wald“ beim Landratsamt und Roland Fischer konnte beim Spätlingsmarkt 2019 geknüpft werden. Gemeinsam hatte man sich zunächst auf ein Vorprojekt verständigt, bei dem ein frisch gepflanztes Waldstück von Brombeerhecken zu befreien und ein weiteres, kleines mit 30 Bäumen zu bestücken war. Das große Sektionsprojekt ist bis zur Auszäunung auf etwa fünf Jahre ausgelegt, in denen regelmäßig Mulch- und Mäharbeiten zu leisten sind. Die Kooperation mit dem Forst wird zudem ausgeweitet: Je nach Corona-Lage noch in diesem Jahr gilt es, auf einem benachbarten Gelände etwa 3000 junge Bäume von ihren Wachstumshüllen zu befreien. Auch bei dieser Gemeinschaftsaktion freuen sich die Organisatoren um Roland Fischer über jede weitere helfende Hand.
Bei der Auswahl der im Vaihinger Stadtgebiet liegenden Fläche hatte die Bushaltestelle in unmittelbarer Nähe eine wichtige Rolle gespielt. Die Jugend war sogar mit Rädern gekommen und hatte so die klimagerechte Anreise mit sportlicher Betätigung verbunden. Die tolle Atmosphäre an den beiden Tagen und die Abrundung durch den gemeinsamen Genuss eines riesigen Topfs selbst gemachter Kürbissuppe machten allen Lust auf mehr. (us)
Klimaschutz spielt im gesamten DAV eine immer größere Rolle. Ab dem kommenden Jahr soll von den Sektionen eine Umlage von zunächst 1 € pro Mitglied für Projekte des Gesamtverbands erhoben werden. Die Sektion Ludwigsburg sieht sich als Pionier und widmet diesem Anliegen deshalb die Spendenaktion 2020, an der sich dankenswerterweise schon wieder viele Mitglieder beteiligt haben.
Naturerlebnis Klettern in den Hessigheimer Felsengärten
Naturschutzgebiet
Das kleine, aber ökologisch hochwertige Naturschutzgebiet ist ein echtes Stück Wildnis inmitten der Weinberge und Felder Die Felsengärten mit ihren Wänden, Türmen, Felsblöcken und der Schlucht bieten den Besuchern spannende Naturerlebnisse und Einblicke in den Lebensraum Fels.
Die Felsen haben eine interessante geologische Geschichte und bieten seltenen und geschützten Tieren und Pflanzen steinigen Lebensraum. Deshalb sind die Hessigheimer Felsengärten auch ein Natura 2000-Gebiet.
Magerrasen
Die Magerrasen gehören zu den wertvollsten und artenreichsten Lebensräumen des Naturschutzgebiets. Anders als die Felsbiotope sind diese Kulturbiotope erst durch die Nutzung als Schaf- und Ziegenweide entstanden. Im Laufe der Zeit entwickelten sich artenreiche Wiesen mit Wärme liebenden Kräutern: Echter Wundklee, Edel-Gamander, Zarter Lein, Gold-Distel, Kalk-Aster, Dost, Ästige Graslilie und viele mehr. Der Blütenreichtum lockt zahlreiche Schmetterlinge an, beispielsweise Schwalbenschwanz, Schachbrettfalter und Spanische Flagge. In den steinigen Rasen lebt die Zauneidechse von Insekten und anderen Kleintieren. Die Magerrasen und Hecken sind auch Lebensraum von Dorngrasmücke und Nachtigall.
Biotoppflege
Die offenen Flächen sollen erhalten und weiter entwickelt werden. Da die Beweidung der Magerrasen inzwischen aufgegeben wurde, müssen die Flächen regelmäßig gemäht werden. Die Bergwacht organisiert jeden Herbst eine große Biotoppflege, an der sich die Kletterer und die Jugendgruppe der DAV Sektion Ludwigsburg, die Gemeinde Hessigheim sowie weitere ehrenamtliche Helfer beteiligen. Gemäht werden die große und kleine Wiese Richtung Hessigheim, die Flächen oberhalb des Felsabsatzes sowie rechts und links des Wanderweges oberhalb der Felsen. Im Winter wird die Gehölzpflege durchgeführt: Hecken werden zurückgeschnitten und in den Magerrasen aufkommender Jungwuchs wird entfernt.
Helfer willkommen
Wer gerne mal mit anpacken und einen Beitrag zum Naturschutz leisten möchte, kann sich gerne bei uns melden. Helfer sind immer willkommen.
Der DAV will seinen Beitrag zu Schutz und Bewahrung von Natur und Umwelt leisten. Der umweltgerechte und energieeffiziente Hüttenbetrieb ist hier besonders wichtig.
Seit 2004 ist die Ludwigsburger Hütte mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet. Sie wird kontinuierlich unter Rücksichtnahme von Umweltgesichtspunkten modernisiert. Brandschutz- und Rauchmeldeanlage sind auf dem aktuellen Stand der Technik. Die Hütte ist weitgehend energieautark und bezieht sowohl Strom als auch Warmwasser vor allem aus Sonnenenergie.
Seit 2015 wird das gesamte Abwasser vor Ort biologisch geklärt. Die bestehenden Klärgruben wurden mit einem speziellen Wirbelbettverfahren nachgerüstet. Die Nachrüstung war im Vergleich zu anderen Varianten sehr kostengünstig. Die Anlage ermöglicht eine energieeffiziente Abwasserreinigung und belastet somit das Energiesystem der Hütte nicht. Das Wirbelbettverfahren ist eine Entwicklung der Greive Abwassertechnik GmbH. Die Besonderheit des Systems liegt in der Ausführung ohne Vorklärbecken. Es fällt deswegen nur stabilisierter Überschuss-Schlamm an, der leicht zu entwässern ist.